Das Uni-Leben ist nicht günstig, aber es gibt viele ungeahnte Fördermöglichkeiten! Ein Überblick über Stipendien und Förderprogramme zum sorglosen Studium in Bremen.

Das Uni-Leben ist nicht günstig, aber es gibt viele ungeahnte Fördermöglichkeiten!
Das Uni-Leben ist nicht günstig, aber es gibt viele ungeahnte Fördermöglichkeiten!

BAföG kennt jeder. Die Möglichkeiten der Studienfinanzierung hören damit jedoch noch längst nicht auf: In den vergangenen Jahrzehnten ist ein ganzer Dschungel an Stipendien aus dem Boden geschossen. Mehr als 1750 fördernde Organisationen bieten laut Stiftung Warentest ihre Unterstützung an.

 

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung braucht es in vielen Programmen keine außergewöhnlichen akademischen Leistungen, um an das Geld zu kommen. Wichtige Kriterien bei der Vergabe sind häufig auch:

 

  • finanzielle Bedürftigkeit
  • gesellschaftliches Engagement
  • Besondere Umstände wie Migrationshintergrund, Behinderung oder auch einfach nur „Frau sein“

 

Die Rhetorik der Stipendienanbieter ist zwar manchmal etwas hochtrabend, aber davon sollte man sich nicht einschüchtern lassen. So sucht die Ingrid zu Solms-Stiftung beispielsweise „Frauen mit Elitepotenzial“. Die E.W. Kuhlmann-Stiftung verweist darauf, dass deren Gründer „durch Zielstrebigkeit, Fleiß, Mut, Fantasie und auch Glück materiell mehr erworben haben, als sie für ihr Leben brauchen werden“. Von den Empfängern ihrer Stipendien wird erhofft, dass sie „im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, die Welt zum Guten zu verändern“.

 

Gerade die Kuhlmanns haben jedoch ein Herz für weniger elitäre Kandidaten: Sie unterstützen wirtschaftlich notleidende Studierende in fortgeschrittenen Semestern mit bis zu 2000 Euro pro Person, damit diese ihr Studium zu Ende bringen können.

 

Auch Zeit Online warnt in einem Beitrag davor, die oft gestelzten Formulierungen der Anbieter allzu ernst zu nehmen: „Üben Sie sich bloß nicht in falscher Bescheidenheit. Bewerben Sie sich auch dort, wo Ihr Profil nur teilweise passt. Die Anforderungen der Stipendiengeber zeichnen schließlich ein Bild vom idealen Bewerber, das deutlich vom tatsächlichen Stipendiatenkreis abweichen kann.“ Ein weiterer Tipp: „Streuen Sie zudem Ihr Risiko und bewerben Sie sich von Anfang an bei mehreren Förderern.“

 

Für jeden etwas dabei

 

Die Suche nach einem geeigneten Stipendium kann etwas strukturierter angegangen werden, wenn man sich an den verschiedenen Angebotsformen orientiert. Rund ein Drittel aller Stipendien werden zurzeit von den großen Begabtenförderwerken vergeben. Hier sollte man allerdings tatsächlich gute Noten und auch gesellschaftliches Engagement mitbringen, um Chancen zu haben.

 

Wer schon während des Studiums großen Wert auf Praxiserfahrung legt, kann sich nach Firmenstipendien umsehen. Dies ist natürlich auch ein guter Weg, die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Bayer, Siemens und die Telekom bieten beispielsweise Programme an.

 

Ebenfalls weit verbreitet sind die Stipendien für den Auslandsaufenthalt. Hier ist der Deutsche Akademische Austausch Dienst die zentrale Anlaufstelle, allerdings gibt es auch für diesen Bedarf verschiedene weitere Anbieter. So fördert die Klaus-Tschira Stiftung beispielsweise gezielt alleinerziehende Mütter und Väter, die ihre Kinder zu einem Auslandsstudienaufenthalt mitnehmen wollen.

 

Studierende an den bremischen Hochschulen und Universitäten können sich unterdessen beim Bremer Studien-Fonds e.V. bewerben. Dieser fördert Auslandsaufenthalte von besonders qualifizierten Studierenden und Graduierten. Die zentrale Bewerbungsvoraussetzung besteht darin, dass im Rahmen des Aufenthalts eine berufliche Weiterqualifizierung beabsichtigt ist. Besonders geeignet sind deshalb praxisbezogene Aufenthalte (Infos: http://www.io.uni-bremen.de/studiumausland/Bewerbungsunterlagen.pdf).

 

Hinzu kommen zahlreiche kleine Stiftungen und exotische Sonderfälle. Wer z.B. im ehemaligen Herzogtum Nassau geboren ist, kann sich beim Nassauischen Zentralstudienfonds bewerben. Auch „würdige, begabte“ Studierende aus Wuppertal haben Zugriff auf einen eigenen Topf, sofern sie Mitglieder der evangelischen Kirche sind.

 

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Sparkasse unterstützt Deutschlandstipendien

 

Ein besonderer Fall sind die sogenannten Deutschlandstipendien (www.deutschlandstipendium.de), die seit 2011 vergeben werden. Ausgewählte Studierende werden monatlich mit 300 Euro unterstützt, wobei ein Sponsor die Hälfte trägt und das Bundesministerium für Bildung und Forschung die andere Hälfte. Ausgewählt werden die Stipendiaten von den Universitäten selbst, nicht von den Sponsoren.

 

An der Uni Bremen wurden im letzten Jahr 110 Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums gefördert (www.uni-bremen.de/deutschlandstipendium). Im Gegensatz zu anderen Universitäten werden hier bei der Auswahl nicht nur die Noten berücksichtigt, sondern auch gesellschaftliches Engagement oder besondere Umstände wie die Betreuung von Familienangehörigen. „Das hält den Studierenden den Rücken frei und wirkt auch in die Gesellschaft hinein, denn ungefähr 70 Prozent der Stipendiaten engagieren sich ehrenamtlich“, erklärt Derk Schönfeld von der Universität Bremen.

 

Die Sparkasse Bremen sponsert insgesamt sieben Deutschlandstipendien – fünf an der Universität Bremen und zwei an der Hochschule Bremen. Ein wichtiges Ziel ist dabei, junge Talente in die Region zu holen und sie hier zu binden. Darüber hinaus passt die starke Ausrichtung auf ehrenamtlich aktive Studierende zur Philosophie der Sparkasse, die sich selbst auf vielfältige Weise für den Standort einsetzt.

 

An der Jacobs University vergibt die Sparkasse unterdessen zwei Mathe-Stipendien, ein Drittes folgt im Laufe des Jahres 2013. Der erste Empfänger, Mihai Munteanu aus Rumänien, ist unter anderem für das Rote Kreuz tätig.

 

Stipendiendatenbanken verschaffen Überblick

 

Mehrere Web-Portale bieten erste Anlaufstellen, um sich einen Überblick über die Angebote zu verschaffen. Die wichtigsten:

 

Stipendienlotse des Bundesbildungsministeriums

www.stipendienlotse.de

 

E-Fellows.net

www.e-fellows.net/STUDIUM/Stipendien/Stipendien-Datenbank/Stipendium-suchen-finden

 

Deutscher Akademischer Austausch Dienst

www.daad.de/deutschland/stipendium/datenbank/de/12359-stipendien-finden

 

Frauenkarrierewege

www.frauenkarrierewege.de/index.php/stipendiendatenbank.html

 

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