Wo in Bremen wohnen? Im ersten Teil unserer Miniserie zeigen wir Euch die Neustadt. Auch für alteingesessene Bremer, die sich selten auf die „falsche“ Seite der Weser trauen, gibt es hier noch viel zu entdecken…

In einer dreiteiligen Serie stellen wir Euch Bremer Stadtteile vor, die bei Studierenden als Wohnquartiere beliebt sind. Dieses Mal geht es um einen Stadtteil mit viel Wasser: die Neustadt.

 

Die Neustadt lockt mit verhältnismäßig günstigen Mieten, einem breiten Kulturangebot, netten Kneipen sowie grünen Naherholungsmöglichkeiten und ist damit ein beliebter Stadtteil für Studenten. Wir haben für euch einen Blick auf den Mikrokosmos Neustadt geworfen und sagen euch, wo ihr den besten Kuchen, fast vergessene Pflanzen und kostenlose Bücher bekommt.

 

Neustadt, wo hast du deinen Namen her?

 

Wieso heißt die Neustadt eigentlich Neustadt, fragen sich viele, die zum ersten Mal in das Viertel links der Weser kommen. Für die Namensgebung muss man bis ins 17. Jahrhundert zurückblicken: Damals beschloss der Senat die marode Stadtmauer zu sanieren und zu erweitern. In diesem Zuge wurde auch der neue Ortsteil städtebaulich neu erschlossen und schlicht „Neustadt“ getauft. So einfach ist das manchmal.

  • Britta Lauruschkat hat es sich in der Gastfeldstrasse 109 zur Aufgabe gemacht, fast vergessene Nutz- und Kulturpflanzen zu erhalten.Britta Lauruschkat hat es sich in der Gastfeldstrasse 109 zur Aufgabe gemacht, fast vergessene Nutz- und Kulturpflanzen zu erhalten.
  • Lesungen, Konzerte, Tanzaufführungen – das Programm in der Schwankhalle ist abwechslungsreich und eine wichtige Plattform für junge Künstler.Lesungen, Konzerte, Tanzaufführungen – das Programm in der Schwankhalle ist abwechslungsreich und eine wichtige Plattform für junge Künstler.
  • Die kleine Puppenstube von Eva Radieschen: In ihrem Café am Friedhof Buntentor gibt es leckeren, selbstgebackenen Kuchen - serviert auf Omas altem Geschirr.Die kleine Puppenstube von Eva Radieschen: In ihrem Café am Friedhof Buntentor gibt es leckeren, selbstgebackenen Kuchen – serviert auf Omas altem Geschirr.

Fährt man über die Bürgermeister-Smidt-Brücke in die Neustadt, kitzelt einen häufig der Geruch von frischem Hopfen und Malz in der Nase. Kein Wunder: Beck’s (mittlerweile unter Anheuser-Busch InBev bekannt) ist eines der Aushängeschilder der Stadtteils. Im Sommer kann man sein Bier natürlich am grünen Werdersee genießen, der mit einer Fläche von 37 Hektar den perfekten Platz bietet. Aber auch für gemütliche Herbst- und Winterspaziergänge liefert der den See umschließende Deich eine geeignete Umgebung.

 

Sportlich aktiv in der grünen Lüge

 

Die Neustadtswallanlagen stehen den großen Wallanlagen in nichts nach: Hier tummeln sich Jung und Alt, um Sport zu treiben, Hunde auszuführen oder Boule zu spielen. Die Kiesfläche neben dem Südbad hat sich mittlerweile als beliebter Treffpunkt für die Szene entwickelt. Wer mehr Lust auf Sport in der Halle hat, ist mit den Angeboten des BTS Neustadt sowie des ATS Buntentor gut bedient: Von Karate über Handball bis hin zu Tischtennis, Fußball, Lacrosse und Tennis ist in den beiden Sportvereinen alles vertreten.

Kulturprogramm mit Renommee

 

Wer immer noch davon überzeugt ist, Sport sei Mord, dem ist das umfassende Kulturangebot der Neustadt ans Herz gelegt: Direkt am Leibnizplatz befindet sich die Bremer Shakespeare Company, die sich hauptsächlich den Stücken ihres Namensgebers widmet. Etwas tiefer in der Neustadt liegen am Buntentorsteinweg die Schwankhalle und das Schnürschuhtheater. In der Schwankhalle gibt es ein abwechslungsreiches Programm von Lesungen und Konzerten bis hin zu Tanztheateraufführungen. Die in Eigenregie entwickelten Stücke des Schnürschuhtheaters greifen aktuelle politische und soziale Themen auf und regen zum Nach- und Umdenken an.

 

Vollkorn-Schnitten und Bio-Getränke bei Eva Radieschen

 

Ein kleines Paradies für Naschkatzen: Am Friedhof Buntentor betreibt Eva-Maria Oelker das Cafe Radieschen – hier gibt es köstliche, selbstgebackene Kuchen mit Schlagsahne, Vollkorn-Schnitten und Getränke, bio und fair produzierte und gehandelte Produkte. Das alles serviert euch die Chefin auf Sammelgeschirr höchstpersönlich.

 

Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier auch für den kleinen Geldbeutel: Die Pappelstraße ist so etwas wie das Einkaufszentrum der Neustadt. Hier wechseln sich Feinkostläden mit Dönerbuden und einer Überzahl von Friseuren ab. Lohnenswert ist auch ein Besuch des täglich stattfindenden Wochenmarktes auf dem Delmeplatz, wo ihr Imkereiprodukte, Pflanzen, Fisch, Wurstspezialitäten und mehr findet. Jeden Freitagnachmittag gibt es außerdem einen Ökomarkt, auf dem ihr euch mit frischen und regionalen Produkten eindecken könnt. Wer lieber essen geht, hat die Qual der Wahl: Asiatisch, afrikanisch, italienisch, syrisch, indisch, griechisch oder am besten alles durcheinander.

 

Pizzen gegen den Kater

 

Mit dem Modernes hat die Neustadt für Nachtschwärmer einen richtigen Hotspot auf der linken Seite der Weser. Hier sind lange Schlangen allerdings vorprogrammiert. Wer lieber gemütlich ein Bier trinken geht, dem sei die Auszeitin der Kleinen Annenstraße empfohlen: Dort gibt es einen eigenen Kicker und schummerige Atmosphäre. Zum gemeinschaftlichen Tatort-Schauen trifft man sich sonntags übrigens im Mono in der Langemarckstraße. Egal, für was ihr euch entscheidet: Die günstigen Pizzen von Chart One minimieren den Kater am nächsten Tag.

 

Interessantes über Findorff findet Ihr im zweiten Teil der Serie


Mehr aus " Campus Life" zur Startseite