Was haben ein Trocken-Kajak und eine Software für Rechtsanwälte gemeinsam? Beides sind Siegerprojekte von Bremer Studenten.

"Campusideen": Sieger entwickeln Paddelfahrrad und Kanzleiplattform
Kai Eggemann (r.) und Michael Meyer-Coors erreichen mit ihrem Paddelfahrrad „Kaiak“ im Blockland bis zu 30 km/h.

Hochschulen sind Ideenschmieden – deshalb prämiert der Campusideen-Wettbewerb jedes Jahr die besten neuen Initiativen aus den Bremer Hochschulen. In diesem Jahr setzten sich Kai Eggemann und sein Partner Michael Meyer-Coors mit ihrem Paddelfahrrad „Kaiak“ in der Kategorie „Geschäftsideen“ durch, während Marco Klock und Philipp Harsleben von „Edicted“ die Jury mit ihrem digitalen Kanzleiassistenten in der Kategorie „Businesspläne“ überzeugten. Der Unifiliale haben die Gründer erzählt, was sie antreibt und wie sie das Preisgeld investieren wollen.

Mit dem seit 2003 stattfindenden Campusideen-Wettbewerb haben Gründer die Möglichkeit, nicht nur Feedback zu ihren Geschäftsideen und Businessplänen zu bekommen, sondern auch Preise im Gesamtwert von 14.000 Euro zu gewinnen. Mehr als 30 Beiträge gingen bis zum Sommer bei der Gründungsinitiative Bridge und der Bremer Aufbau-Bank ein, die den Wettbewerb gemeinsam mit der Universität Bremen, der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven veranstalten.

Unterstützt wird er außerdem von der Sparkasse Bremen, der Handelskammer Bremen, der BLG Logistics Group AG & Co. KG, der Neuland Bremen GmbH sowie der Kanzlei Nachtwey IP.

„Kaiak“-Erfindung ermöglicht Kanuten auch im Winter das Training auf festen Wegen

Beim „Kaiak“ von Kai Eggemann und Michael Meyer-Coors handelt es sich um ein Paddelfahrrad, bei dem die drei Räder über ein Drahtseilsystem durch die Kraft der Arme angetrieben und gelenkt werden. Produktionstechnik-Student Kai Eggemann ist seit 18 Jahren begeisterter Wassersportler und ärgerte sich, dass im Winter das Training auf kalten und gefrorenen Gewässern so schwierig ist. Das brachte den 27-Jährigen auf die Idee des „Kaiaks“, das er und Michael Meyer-Coors zusammen konstruiert und am Faserinstitut der Uni Bremen gebaut haben. Mit der Erfindung der beiden Bremer können Kanuten auch im Winter an der frischen Luft auf festen Wegen trainieren.

Die Idee für das Paddelfahrrad hatten die beiden Studenten schon länger. Als Kai Eggemann während des Trainings ein Video drehte, das er bei YouTube online stellte, war die Resonanz so positiv, dass sich die beiden Studenten entschlossen, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit dem „Kaiak“ sind die beiden Studenten gerne im Blockland unterwegs: „Auf der Blocklandroute erreicht das Paddelfahrrad etwa 20 km/h, es kann aber auch auf bis zu 30 km/h ausgefahren werden“, berichtet Kai.

Das Preisgeld wollen sie nutzen, um das „Kaiak“ mit einer neuen Hinterradnabe auszustatten und ihre Büroausstattung zu ergänzen. Zudem haben sich Kai und Michael für das BRUT-Förderprogramm der Uni Bremen beworben. Damit wollen sie nicht nur ihre kaufmännischen und rechtlichen Fähigkeiten erweitern, sondern auch die Serienproduktion und Markteinführung des Rads umsetzen. Nächste Saison wollen die beiden ihre Erfindung auf ersten Wettbewerben präsentieren. Auch gab es bereits Anfragen von Nationalmannschaften internationaler Wassersportler.

Digitaler Assistent bringt Kanzleien und Rechtsexperten zusammen

In der Kategorie „Businesspläne“ gewannen die Studenten Marco Klock und Philipp Harsleben mit ihrem digitalen Kanzleiassistenten „Edicted“. Die beiden Studenten der Rechtswissenschaft haben eine Internetplattform entwickelt, die es Anwälten ermöglicht, online Teilaufträge zu vergeben. Zunächst hatten die angehenden Juristen selbst Unteraufträge für Anwälte bearbeitet und nach und nach immer öfter auch Arbeiten an Kommilitonen vermittelt.

„Da die Qualitätssicherung ein Problem war, kam irgendwann die Idee einer automatisierten Plattform auf“, berichtet Marco. Die Onlinelösung erlaube nun ein schnelleres Zusammenkommen von Auftraggeber und Auftragnehmer, bilde die Fachgebiete der jeweiligen Anbieter ab und überprüfe die formalen Qualifikationen.

Philipp Harsleben (l.) und Marco Klock haben einen digitalen Kanzleiassistenten entwickelt und die Jury damit in der Kategorie "Businesspläne" überzeugt.
Philipp Harsleben (l.) und Marco Klock haben einen digitalen Kanzleiassistenten entwickelt und die Jury damit in der Kategorie „Businesspläne“ überzeugt.

Edicted finanziert sich über eine Vermittlungsgebühr, die für die Auftragnehmer der Plattform anfällt. Zurzeit sind rund 2.700 Auftragnehmer – bestehend aus Studenten und Rechtsanwälten – mit ihren Profilen in dem digitalen Kanzleiassistenten gelistet. Das Geld aus dem Wettbewerb wollen die Jura-Studenten in das weitere Wachstums des Unternehmens investieren: Im nächsten Jahr soll die Kanzlei-Plattform auf den gesamten Rechtsmarkt ausgeweitet werden.

 

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