Die Tage sind lang, die Nächte warm, die Semesterferien stehen vor der Tür. Doch wohin mit der Zeit, wenn kein Job in Sicht und kein Geld für eine Reise angespart ist? Das Semesterticket bietet eine Reihe von Ausflugszielen, die sich idealerweise für Tages- wie auch Wochenendtrips oder Kurzurlaube eignen. Und dabei liegen sie so nahe! […]

Ein Tag am Meer – Cuxhaven und Bremerhaven
Das Klimahaus in Bremerhaven. Foto: Marcus Meyer / Klimahaus Bremerhaven 8° Ost

Die Tage sind lang, die Nächte warm, die Semesterferien stehen vor der Tür. Doch wohin mit der Zeit, wenn kein Job in Sicht und kein Geld für eine Reise angespart ist? Das Semesterticket bietet eine Reihe von Ausflugszielen, die sich idealerweise für Tages- wie auch Wochenendtrips oder Kurzurlaube eignen. Und dabei liegen sie so nahe!

Tipps, den Sommer in Semesterticketreichweite aufzupeppen. Garantiert ohne große Reisekosten.

Teil 2: Ein Tag am Meer – Cuxhaven und Bremerhaven

Von Jessica Heidhoff

Lust auf Strandkorb, Sonne satt und einen ordentlichen Wattlauf? Dann auf nach Cuxhaven! Der niedersächsische Kurort bietet schöne Strände, Promenaden zum Flanieren, Futtermeilen und Schnickschnack-Läden, die sogar am Sonntag geöffnet haben. Nach Duhnen, einem der drei Ortsteile Cuxhavens, die direkt am Meer liegen, kommt ihr am besten vom Bahnhof (Cuxhaven-Lehe) aus mit den Buslinien 1004, 1006 oder 1007, die kurz vor dem Deich halten. Beim Fahrer muss ein Einzel- oder Gruppenticket gelöst werden, denn hier gilt unser Semesterticket nicht mehr. Autofahrer können gut und umsonst auf halber Strecke nach Döhse, welches nur ein paar Kilometer entfernt ist, hinter dem „Freibad Steinmarne“ direkt vor dem Deich parken. Wer mag, kann am Strand entlang zu Fuß den äußersten Zipfel Niedersachsens mit Cuxhavens Wahrzeichen, der Kugelbake, erreichen. Hier mündet die Elbe in die Nordsee und ist die Einfahrt von großen Frachtschiffen aus aller Welt auf ihrem Weg zum Hamburger Containerhafen.

Wattwandern kann man auf zwei Arten: Einen strammen Marsch nach Neuwerk zurücklegen oder einfach nur dem Wasser entgegengehen, solang man Lust hat. Achten solltet ihr in beiden Fällen darauf, dass ihr die Orientierung behaltet, denn 1000 Meter entfernt vom Strand sieht auf einmal alles gleich aus und man unterschätzt die Strecke, die man zurückgelegt hat. Wer zur kleinen Insel Neuwerk laufen möchte, sucht sich am besten im Internet eine geeignete Zeit aus dem Tidekalender und läuft von den üblichen Startpunkten aus mit anderen Wattwandergruppen los. Drei bis vier Stunden ist man unterwegs, also Wasser und Sonnencreme nicht vergessen. Die Rückfahrt auf dem Schiff kann für den gleichen Tag oder aber den darauf folgenden gebucht werden, nach einer Nacht im Heuhotel.

Am 18. und 19. August findet in Duhnen im VGH-Strandstadion das Finale der Beachvolleyballsaison Niedersachsens statt, welches einen Besuch wert ist. Wenn ihr mit Hund unterwegs seid, ist der dritten Ortsteil Sahlenburg genau richtig, denn hier gibt es einen weiten Hundestrand. Wer gleich zwei Tage Strandurlaub machen möchte, findet eine meist kostengünstige Unterkunft in den Wohngebieten: Häufig haben Anwohner ein oder mehrere Gästezimmer, die sie per Schild im Garten oder Aushang in der Fensterscheibe zur Übernachtung anbieten.

Eine „steife Briese“ wartet in Bremerhaven auf die Besucher. Bei „Schietwetter“ bietet das „Klimahaus“ die Gelegenheiten, auf eine Reise einmal um die Welt auf der Spur des achten Längengrades zu gehen und dabei die Eiseskälte oder den Wüstensand hautnah zu spüren. Ermäßigt kostet der Eintritt 9,50 EUR. Das „Auswandererhaus“, nicht weit davon entfernt, lädt euch ein, direkt mitzuerleben, unter welchen Umständen Menschen aus weiten Teilen Europas bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nach Übersee auswanderten.

Außerdem werden aktuelle Aspekte von Migration und Kulturaustausch beleuchtet. Auch persönliche Recherchen zu Vorfahren und Familiennamen sind anhand von Datenbanken möglich. Gerade wurde ein Erweiterungsbau des Museums eröffnet: Anhand von 15 Lebensgeschichten können nun auch Einwanderer nach Deutschland begleitet werden, können ihre Beweggründe und persönlichen Geschichten nachvollzogen werden. Für 10,20 EUR ermäßigt erhaltet ihr hier Eintritt, das Kombiticket gewährt euch für nur 1,80 EUR Aufschlag auch noch den Eintritt ins Deutsche Schifffahrtsmuseum. Links am Klimahaus vorbei erfahren Interessierte in diesem recht traditionellen Museum etwas über die Schifffahrtsgeschichte. Das riesige Wrack einer Hansekogge aus dem Jahr 1380, die moderne Navigation, die Polar- und Meeresforschung und vieles weitere sind anhand von Exponaten und Ausstellungen erklärt.

Ganz am rechten Zipfel der Havenwelten gelegen thront der „Zoo am Meer“. Besucht werden können hier viele Tiere mit maritimem Bezug, wie die Dampfschiffente, der Eisbär, der Seehund oder die stadtbekannten Humboldtpinguine, dessen schwules Pinguinpärchen sich für die Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften im Tierreich einsetzt. Ermäßigter Eintritt: 5,00 EUR.

Ab dem Hauptbahnhof erreicht ihr die „Havenwelten“, in denen sich alle oben genannten Einrichtungen befinden, per Bus (Linien 502, 505, 506, 508 und 509), Haltestelle „Havenwelten“ oder „Bürgermeister-Smidt-Str.“. Da Bremerhaven im VBN-Netz liegt, ist hier euer Semesterticket als Fahrschein ausreichend.

 

  • Wattwanderung beim Sonnenuntergang. Foto: www.mediaserver.hamburg.de, imagefoto.de
  • Deutsches AuswandererhausVor der Kulisse des New Yorker Bahnhofs Grand Central Terminal erfahren die Besucher, wie sich die deutschen Einwanderer in den USA eine neue Existenz aufbauten. Foto: Deutsches Auswandererhaus

Hier geht’s zu Teil 1: Hamburg, die große Schwester Bremens.


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